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Was ist überhaupt eine Bestrahlung genau? In der Brustkrebstherapie werden hoch dosierte, ionisierende Strahlen (z. B. Röntgenstrahlen) eingesetzt. Diese zerstören die Tumorzellen, indem sie das Erbmaterial der bestrahlten Zellen schädigen. Da die Reparatur solcher Schäden bei Krebszellen nicht so gut wie bei gesunden Zellen funktioniert, können die durch die Strahlung entstandenen Schäden nicht behoben werden – die Zelle stirbt ab.
25.02.2021
Bei Brustkrebs gehört die Strahlentherapie zu den drei wichtigen Säulen der Behandlung (neben Operation und medikamentöser Therapie / Systemtherapie).
Es muss in verschiedenen Therapiesituationen bestrahlt werden:
Wenn Sie brusterhaltend an einem Brustkrebs (invasiven Karzinom) oder einem DCIS operiert wurden, muss meist eine Bestrahlung der Brust durchgeführt werden. Dadurch wird Ihr Risiko für einen Rückfall der Erkrankung auf der betroffenen Seite deutlich gesenkt.
Wie sehr Sie von einer Strahlentherapie profitieren, hängt von Ihren individuellen Risikofaktoren wie Alter, Tumorgröße (T), Wachstumsgeschwindigkeit des Tumors (Grading, G), der erfolgten Operation und Ihrem sonstigen Gesundheitszustand ab.
In der adjuvanten Situation, wenn das Therapieziel die Heilung darstellt, ergänzt die Bestrahlung der Brust die Operation. Durch die Strahlen werden möglicherweise im Bereich des Tumorbetts (nach OP) verbliebene Tumorzellen zerstört. Dadurch wird die Heilungsrate verbessert. Dies gilt nicht für die Bestrahlung nach einem DCIS. Hier wird nach heutigem Kenntnisstand nur die Rückfallrate, nicht aber das Überleben durch eine Bestrahlung verbessert.
Die nun empfohlene Standardbehandlung nach einer brusterhaltenden Operation ist die so genannte Hypofraktionierung oder hypofraktionierte Strahlentherapie. Das bedeutet, dass an mehreren Wochentagen über etwa 3 Wochen die gesamte operierte Brust bestrahlt wird. Sollte zusätzlich eine Boost-Bestrahlung (= Erhöhung der Strahlendosis an einer Stelle) erforderlich sein, wird diese im Anschluss an die Ganzbrustbestrahlung durchgeführt. Bisher wurde die Bestrahlung nicht hypofraktioniert durchgeführt, sondern dauerte fünf bis sieben Wochen (inklusive Boost) und wurde in dieser Zeit täglich verabreicht. Diese Form der Bestrahlung wird immer noch durchgeführt, wenn wegen eines hohen Rückfallrisikos auch die Lymphabflusswege mitbestrahlt werden müssen.
Individuelle Wege: Natürlich müssen bei der Entscheidung für eine Strahlentherapie individuelle Faktoren (Alter, Begleiterkrankungen, Tumoreigenschaften, Risiko usw.) berücksichtigt werden. In Einzelfällen ist aus solchen Gründen auch eine Teilbrust-Bestrahlung (= partial breast irradiation) in Form einer intraoperativen Einzeitbestrahlung, als Brachytherapie (über dünne Katheter mit Hilfe einer radioaktiven Quelle) oder als Bestrahlung von außen (perkutane Bestrahlung) möglich.
Ältere Patientinnen: Sollten Sie älter als 70 Jahre sein, kann ggf. auf eine Bestrahlung Ihrer Brust verzichtet werden, z.B. wenn Ihr Tumor klein und hormonempfindlich ist und Sie regelmäßig die antihormonelle Therapie einnehmen (Tamoxifen, Aromatasehemmer). Hier finden Sie weitere Informationen zu Brustkrebs bei älteren Patientinnen.
Ob die Lymphabflussgebiete (meist: Achselhöhle) bei Ihnen mitbestrahlt werden müssen, werden Ihre Ärzte individuell mit Ihnen besprechen. Diese Entscheidung hängt vor allem von Ihrem Rückfallrisiko ab: Ist Ihr Risiko niedrig, muss keine Strahlentherapie der Lymphabflusswege erfolgen. Bei hohem oder mittlerem Risiko müssen für die Entscheidung die Lage und die Größe des Tumors sowie weitere Risikofaktoren mitberücksichtigt werden. Eine Strahlentherapie der Achselhöhle ist auf jeden Fall sinnvoll, z.B.
Wenn die Brustdrüse operativ entfernt wurde (Mastektomie) muss die Brustwand nur in einigen Fällen nachbestrahlt werden:
Wenn Ihr Brustkrebs schon in andere Organe gestreut hat (metastasiert ist), kann die Strahlentherapie Schmerzen oder Symptome verbessern. Beispielsweise kann eine Bestrahlung von Knochenmetastasen die Gefahr eines Knochenbruchs und Schmerzen deutlich verringern.
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