Phase-II-Studie

ELEMENT GBG-114

Teilnehmerinnen:
Patientinnen mit BRCA1- oder BRCA2-Mutationen und fortgeschrittenem, hormonempfindlichem Brustkrebs (HR+, HER2−).

Ziel:
Den Krankheitsverlauf verlangsamen und eine Chemotherapie möglichst lange hinauszögern.

EU-CT 2023-504925-38-00

Worum geht es in der Studie?

Prof. Dr. Pia Wülfing erklärt, was das Ziel der Studie ist, wer teilnehmen kann und was Patientinnen erwartet.

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Ihre Vorteile

Die ELEMENT-Studie bietet eine moderne, Chemotherapie-freie Behandlungsoption für Patientinnen mit BRCA1/2-Mutation und fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs. 

Ziel ist es, den Krebs gezielt zu bremsen und die Lebensqualität zu erhalten – mit zwei gut verträglichen Medikamenten in Tablettenform. Die Kombination ist außerhalb der Studie nicht verfügbar. Teilnehmerinnen haben die Chance auf eine innovative Therapie, die individuell auf die Schwachstellen ihrer Tumorzellen abgestimmt ist.

Einschlusskriterien

  • Fortgeschrittener oder metastasierter Brustkrebs
  • Tumor oder Metastase ist hormonempfindlich ER+ und/oder PR+ und HER2-negativ (Nachweis aus der lokalen Pathologie ausreichend)
  • Nachgewiesene BRCA1- oder BRCA2-Mutation (Keimbahn – Nachweis durch Blutentnahme)
  • Geplante Behandlung mit dem Medikament Olaparib
  • Keine vorherige Therapie mit einem PARP-Hemmer
  • Allgemeiner Gesundheitszustand gut (ECOG 0–2)
  • Auch männliche Patienten können teilnehmen

Ausschlusskriterien

  • Vorbehandlung mit einem PARP-Hemmer
  • Aktive oder neu diagnostizierte Hirnmetastasen (stabile Hirnmetastasen sind erlaubt)
  • Kritische oder sehr ausgeprägte Organmetastasen, die kurzfristig lebensbedrohlich sein könnten  („viszerale Krise“)
  • Unkontrollierter Bluthochdruck  (z. B. systolisch über 140 mmHg oder diastolisch über 90 mmHg)
  • Thrombose oder Lungenembolie in den letzten 6 Monaten
  • Schwere, aktuell nicht behandelte Infektionen

💡 Wussten Sie schon?

Viele Patientinnen mit HR+/HER2– Brustkrebs werden in der metastasierten Situation nicht automatisch auf BRCA-Mutationen getestet – obwohl diese Information entscheidend für die Auswahl moderner, zielgerichteter Therapien sein kann.

Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt!

Möchten Sie an der Studie teilnehmen?

Für die Anmeldung oder bei weiteren Fragen zur Teilnahme und zur Studie wenden Sie sich gerne an Dr. Laura Steinmann von der GBG (German Breast Group). Sie erreichen sie per E-Mail unter element@gbg.de

Wie kann ich mich anmelden?

Erster Kontakt

Schreiben Sie Dr. Laura Steinmann von der GBG eine E-Mail, um weitere Informationen zu erhalten.

Mögliche Teilnahme prüfen

Die GBG setzt sich mit Ihnen in Verbindung, um Ihre Fragen zu klären und zu prüfen, ob eine Teilnahme für Sie möglich ist.

Studienzentrum finden

Sie werden einem Studienzentrum in Ihrer Nähe zugewiesen und erhalten dort weitere Informationen sowie alle notwendigen Dokumente, bevor die Studie beginnt.

Standorte anzeigen

Alle teilnehmenden Studienzentren

  • Augsburg – Hämatologie-Onkologie im Zentrum MVZ GmbH

  • Bayreuth – Klinikum Bayreuth

  • Berlin – MediOnko-Institut GbR

  • Berlin – Das Brustzentrum-Die Frauenärzte

  • Bottrop – Marienhospital

  • Braunschweig – Studien GbR

  • Dresden – Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der TU Dresden

  • Düsseldorf – Universitätsklinikum Düsseldorf

  • Düsseldorf – MVZ Medical Center Düsseldorf GmbH

  • Essen – Kliniken Essen-Mitte Evang. Huyssens-Stiftung/ Knappschaft GmbH

  • Essen – Universitätsklinikum Essen

  • Frankfurt – Goethe Universität

  • Frankfurt – Agaplesion Markus Krankenhaus

  • Fürstenwalde/Spree – Schwerpunktpraxis der Gynäkologie und Onkologie

  • Goslar – MVZ Onkologische Kooperation Harz GbR

  • Heidelberg – Universitätsklinikum Heidelberg

  • Homburg – Universitätsklinikum des Saarlandes

  • Kassel – Klinikum Kassel

  • Köln – Universitätsklinikum Köln

  • Leipzig – Universitätsklinikum Leipzig

  • Mainz – Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

  • Mayen – Institut für Versorgungsforschung

  • München – Rotkreuzklinikum München

  • Ravensburg – Studienzentrum Onkologie

  • Regensburg – Caritas-Krankenhaus St. Josef

  • Saarbrücken – Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken

  • Stuttgart – Vinzenz von Paul Kliniken

  • Stuttgart – Robert Bosch Gesellschaft für medizinische Forschung

  • Tübingen – Universitätsklinikum Tübingen AöR

  • Weinheim – GRN Klinik

  • Wiesbaden – St. Josefs-Hospital Wiesbaden

  • Winnenden – Rems-Murr-Klinik

  • Witten – Marienhospital Witten

Wie läuft die Studie ab?

Mehr Informationen zur Studie

Studienaufbau

Endpunkte erklärt

Endpunkte der Studie

PFS (progressionsfreies Überleben): Die Zeitspanne, in der die Erkrankung nicht weiter fortschreitet – also stabil bleibt – trotz Behandlung.

TTG (time to treatment goal): Die Zeit, die es dauert, bis ein bestimmtes Behandlungsziel erreicht wird (z. B. Tumorverkleinerung oder Symptomlinderung).

OS (overall survival / Gesamtüberleben): Die Zeit vom Beginn der Behandlung bis zum Versterben – unabhängig von der Ursache. Ein Maß dafür, wie lange Patientinnen im Durchschnitt überleben.

QoL (quality of life / Lebensqualität): Bezieht sich darauf, wie sich Patientinnen während der Behandlung fühlen – körperlich, emotional und sozial. Wichtig ist, wie gut man mit der Erkrankung leben kann.

ORR (overall response rate / Ansprechrate): Der Anteil der Patientinnen, bei denen der Tumor sichtbar auf die Behandlung anspricht – z. B. durch Schrumpfen.

CBR (clinical benefit rate / klinisches Ansprechen): Der Anteil der Patientinnen, die einen echten medizinischen Nutzen aus der Behandlung ziehen – z. B. Tumorverkleinerung, stabile Erkrankung oder Verbesserung von Symptomen.

Safety (Sicherheit):
Bewertet, wie gut eine Behandlung vertragen wird. Es wird dokumentiert, ob und welche Nebenwirkungen auftreten.

Compliance (Therapietreue):
Beschreibt, wie gut Patientinnen die Behandlung wie empfohlen durchführen – z. B. regelmäßig Tabletten einnehmen oder an Terminen teilnehmen.

Studienaufbau

Methodik

Diese Studie ist

  • Prospektiv: Die Studie wurde im Voraus geplant und die Daten werden nach Studienbeginn erhoben
  • Randomisiert: Die Teilnehmenden werden per Zufallsprinzip verschiedenen Behandlungsgruppen zugeteilt
  • Multizentrisch: Die Studie wird an mehreren unabhängigen Forschungszentren durchgeführt
  • Offen: Die Studienteilnehmerinnen wissen, welche Behandlung sie jeweils erhalten

Studienziel

Ziel der ELEMENT-Studie ist es, herauszufinden, ob die Kombination zweier moderner Medikamente – Elacestrant und Olaparib – wirksamer ist als Olaparib allein.

Untersucht wird, ob sich das Fortschreiten der Erkrankung bei Patientinnen mit fortgeschrittenem oder metastasiertem, hormonempfindlichem, BRCA1/2-mutiertem Brustkrebs dadurch länger hinauszögern lässt – und ob sich dadurch auch Lebensqualität und Verträglichkeit der Behandlung verbessern.

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Die medizinische Idee hinter der ELEMENT-Studie

Bei hormonempfindlichem, HER2-negativem Brustkrebs (HR+/HER2–) ist die Hormontherapie ein zentraler Baustein der Behandlung – auch in der fortgeschrittenen oder metastasierten Situation. Doch manchmal verlieren herkömmliche Hormontherapien mit der Zeit ihre Wirkung, weil der Tumor sogenannte Resistenzen entwickelt.

Hier setzt Elacestrant an: Es handelt sich um ein modernes Hormonmedikament (oraler SERD), das den Östrogenrezeptor nicht nur blockiert, sondern aktiv abbaut – selbst bei Tumoren, die auf frühere Hormontherapien nicht mehr angesprochen haben. Besonders wirksam ist Elacestrant bei Tumoren mit ESR1-Mutation, einer genetischen Veränderung, die häufig mit Hormonresistenz einhergeht. In Studien konnte Elacestrant das Fortschreiten der Erkrankung (progressionsfreies Überleben) im Vergleich zu bisherigen Standardtherapien deutlich hinauszögern.

Bei manchen Patientinnen mit HR+/HER2– Brustkrebs liegt zusätzlich eine BRCA1- oder BRCA2-Mutation vor. Diese Tumorzellen können Schäden an ihrem Erbgut nur schlecht reparieren – eine Schwachstelle, die man gezielt nutzen kann. Genau hier greift Olaparib an: Es blockiert ein wichtiges Reparaturenzym in der Krebszelle (PARP), sodass sich Fehler anhäufen und die Zelle abstirbt. Die Wirksamkeit ist durch große Studien wie OlympiAD gut belegt.

Die ELEMENT-Studie kombiniert nun beide Wirkprinzipien – Elacestrant und Olaparib – zum ersten Mal gezielt bei Patientinnen mit HR+/HER2– Brustkrebs und BRCA1/2-Mutation.
Ziel ist es, zwei unterschiedliche Schwachstellen des Tumors gleichzeitig anzugreifen:

  • Die hormonelle Steuerung des Wachstums (durch Elacestrant)
  • Die gestörte Reparaturfähigkeit (durch Olaparib)

Durch diese Kombination erhofft man sich ein besonders wirksames und zugleich chemotherapie-freies Therapiekonzept – gerade für Patientinnen mit einem biologisch komplexeren Tumorprofil, bei dem einzelne Therapien allein nicht mehr ausreichen.

Eingesetzte Medikamente

Elacestrant

Hormontherapie modern gedacht

Elacestrant ist ein neues, modernes Hormonmedikament in Tablettenform. Es gehört zur Gruppe der sogenannten SERDs (selektive Estrogenrezeptor-Degrader). Das bedeutet: Es blockiert nicht nur die Wirkung des Hormons Östrogen in der Krebszelle, sondern baut den Rezeptor auch aktiv ab – das kann das Tumorwachstum stoppen oder verlangsamen.

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Elacestrant

Hormontherapie modern gedacht

Elacestrant ist ein neues, modernes Hormonmedikament in Tablettenform. Es gehört zur Gruppe der sogenannten SERDs (selektive Estrogenrezeptor-Degrader). Das bedeutet: Es blockiert nicht nur die Wirkung des Hormons Östrogen in der Krebszelle, sondern baut den Rezeptor auch aktiv ab – das kann das Tumorwachstum stoppen oder verlangsamen.

Anders als das ältere Fulvestrant, das als Spritze verabreicht wird, kann Elacestrant einfach als Tablette eingenommen werden – einmal täglich. Studien haben gezeigt, dass Elacestrant bei Patientinnen mit hormonempfindlichem, HER2-negativem Brustkrebs, die bereits andere Hormontherapien erhalten haben, das Fortschreiten der Erkrankung deutlich verzögern kann – auch dann, wenn der Tumor bereits erste Resistenzen entwickelt hat.

Nebenwirkungen Elacestrant
  • Häufig: Übelkeit, Müdigkeit, Hitzewallungen
  • Gelegentlich: Erhöhter Cholesterinwert, Gelenkschmerzen
  • Bewertung: Meist mild bis moderat, oft gut behandelbar

Olaparib

Gezielte Therapie bei BRCA-Mutation

Olaparib ist ein sogenannter PARP-Hemmer. Dieses Medikament nutzt gezielt eine Schwachstelle in Tumorzellen mit BRCA1- oder BRCA2-Mutation aus: Diese Zellen können Schäden an ihrem Erbgut nur schlecht reparieren. Olaparib blockiert zusätzlich ein Reparaturenzym – dadurch sammeln sich zu viele Fehler an, die Krebszellen sterben ab.

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Olaparib

Gezielte Therapie bei BRCA-Mutation

Olaparib ist ein sogenannter PARP-Hemmer. Dieses Medikament nutzt gezielt eine Schwachstelle in Tumorzellen mit BRCA1- oder BRCA2-Mutation aus: Diese Zellen können Schäden an ihrem Erbgut nur schlecht reparieren. Olaparib blockiert zusätzlich ein Reparaturenzym – dadurch sammeln sich zu viele Fehler an, die Krebszellen sterben ab.

In Studien wie OlympiAD konnte Olaparib das Fortschreiten der Erkrankung deutlich verlangsamen, die Ansprechraten verbessern – und das mit weniger Nebenwirkungen als viele Standardtherapien. Olaparib wird zweimal täglich als Tablette eingenommen.

Nebenwirkungen Olaparib
  • Häufig: Übelkeit, Müdigkeit, Blutbildveränderungen
  • Gelegentlich: Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen
  • Bewertung: In der Regel gut verträglich, auch bei längerer Einnahme

Sponsor

GBG Forschungs GmbH

Dornhofstr. 10

63263 Neu‐Isenburg

element@gbg.de

Zur Studienseite

Koordinierender Prüfarzt

Prof. Dr. Thomas Decker

MVZ für Hämatologie und Onkologie
Ravensburg GmbH Studienzentrum

Häufig gestellte Fragen

Gibt es potenzielle Hindernisse der Teilnahme?
  • Die Teilnahme erfordert eine nachgewiesene BRCA1- oder BRCA2-Mutation – die Testung ist aber unkompliziert durch eine Blutentnahme möglich. 
  • Eine Vorbehandlung mit einem PARP-Hemmer oder bestimmte Begleiterkrankungen (z. B. unkontrollierter Bluthochdruck oder kürzliche Thrombosen) können eine Teilnahme ausschließen. Die Einschlusskriterien prüft das Studienteam individuell mit Ihnen.  
  • Für manche Patientinnen kann der Weg zur Klinik oder Praxis, in der die Studie angeboten wird, eine Herausforderung sein, allerdings finden die Visiten meist nur einmal im Monat statt. 
Gibt es weitere Besonderheiten?
  • Die ELEMENT-Studie ermöglicht den Zugang zu einer zielgerichteten Kombinationstherapie, die außerhalb der Studie nicht verfügbar ist. 
  • Voraussetzung für die Teilnahme ist der Nachweis einer BRCA1- oder BRCA2-Mutation (durch Blutentnahme), da nur so ein PARP-Hemmer eingesetzt werden kann.
  • Elacestrant kann in dieser Studie auch ohne Nachweis einer ESR1-Mutation eingesetzt werden. 
  • Die Medikamente sind als Tabletten verfügbar – die Behandlung kann so mit möglichst geringem zeitlichem Aufwand erfolgen.

Haben Sie noch Fragen?

Für die Anmeldung oder bei weiteren Fragen zur Teilnahme und zur Studie wenden Sie sich gerne an Dr. Laura Steinmann von der GBG. Sie erreichen sie per E-Mail unter element@gbg.de
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