Die SURVIVE-Studie vergleicht zwei Formen der Nachsorge nach Brustkrebs: die bisherige Standardnachsorge und eine neue, intensivierte Nachsorge mit zusätzlichen Bluttests (Liquid Biopsy). Ziel ist es, herauszufinden, ob durch diese Untersuchungen eine Metastasierung früher erkannt und so das Überleben verbessert werden kann.
DRKS ID: DRKS00030745
Prof. Dr. Pia Wülfing erklärt, was das Ziel der Studie ist, wer teilnehmen kann und was Patientinnen erwartet.
Die Teilnahme an der SURVIVE-Studie bietet Patientinnen nach überstandener Brustkrebserkrankung mehrere potenzielle Vorteile.
Ein zentraler Aspekt ist die Früherkennung einer Metastasierung durch Bluttests: Die sogenannte „Liquid Biopsy“ untersucht Blutproben auf Tumormarker, zirkulierende Tumorzellen (CTCs) und zellfreie Tumor-DNA (ctDNA) – also molekulare Spuren, die auf einen möglichen Rückfall hinweisen können, noch bevor Symptome auftreten oder bildgebende Verfahren etwas zeigen.
Dank der engmaschigen Betreuung in der intensivierten Nachsorgegruppe sind häufigere Kontrollen möglich, was zu einem frühzeitigen therapeutischen Eingreifen führen kann, sollte sich ein Rückfall andeuten. Diese enge Begleitung kann Betroffenen ein zusätzliches Sicherheitsgefühl vermitteln.
Auch in der Standardnachsorgegruppe werden ergänzend zur leitlinien-konformen Routine-Nachsorge regelmäßig Blutproben entnommen – diese werden jedoch zunächst noch nicht ausgewertet, sondern für die spätere Analysen aufbewahrt. So leisten alle Teilnehmerinnen einen wichtigen Beitrag zur Forschung: Die SURVIVE-Studie soll helfen, die bestmögliche Nachsorgestrategie – modern und personalisiert – für künftige Patientinnen zu entwickeln.
Teilnehmen können Frauen und Männer, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:
Ob Sie die genauen medizinischen Voraussetzungen erfüllen, klärt das Studienteam individuell in einem ausführlichen Vorgespräch.
Für die Anmeldung oder bei weiteren Fragen zur Teilnahme und zur Studie wenden Sie sich bitte an Frau Forca Mehmeti (Studienkoordinatorin) oder Frau Dr. Sophia Huesmann (Studienleitung) von der Universitätsfrauenklinik Ulm.
Sie erreichen sie per E-Mail unter survive.studie@uniklinik-ulm.de oder telefonisch unter 0731 500 58536.
Sie werden einem Studienzentrum in Ihrer Nähe zugewiesen und erhalten dort weitere Informationen sowie alle notwendigen Dokumente bevor die Studie beginnt.
Eine Übersicht aller Studienzentren finden Sie hier.
Die Teilnehmerinnen werden per Zufallsprinzip (Randomisierung) in zwei Gruppen eingeteilt:
Gruppe 1: Standardnachsorge
Sie erhalten weiterhin die leitliniengerechte Nachsorge über Ihre Ärztin/Ihren Arzt. Zusätzlich werden regelmäßig Blutproben entnommen, die aber zunächst nicht analysiert, sondern nur eingelagert werden – zur späteren Auswertung im Rahmen der Studie. So wird eine Vergleichsgrundlage geschaffen, ohne dass die Nachsorge beeinflusst wird.
Gruppe 2: Intensivierte Nachsorge
Auch hier erfolgt die reguläre Nachsorge. Zusätzlich zur Standardnachsorge erhalten Sie alle drei Monate einen Bluttest (Liquid Biopsy) im Studienzentrum. Wenn dieser Test auffällige Werte zeigt – z. B. das Vorhandensein von CTCs oder ctDNA – wird eine weiterführende Diagnostik eingeleitet, z. B. durch bildgebende Verfahren wie CT oder MRT. Wird dabei ein Rückfall bestätigt, kann die Behandlung frühzeitig begonnen werden.
Studienvisiten finden anfangs quartalsweise (später in größeren Abständen) statt. Dabei erfolgen jeweils:
Termine im Interventionsarm in den ersten 5 Jahren der Studienteilnahme:
Termine in Jahr 5-10 der Studienteilnahme:
Es erfolgt 5 Jahre lang eine Nachbeobachtung mit einmal jährlicher Kontaktaufnahme (via App, per Telefon, E-Mail oder als Visite im Studienzentrum) zur Beantwortung eines Fragebogens zum Gesundheitszustand und zur Lebensqualität
Ziel der SURVIVE-Studie ist es zu prüfen, ob die Liquid Biopsy in der Nachsorge nach Brustkrebs dabei hilft, Rückfälle früher zu erkennen und dadurch frühzeitiger behandeln zu können – mit dem übergeordneten Ziel, das Langzeitüberleben zu verbessern.
Zudem wird analysiert, ob durch die intensivierte Nachsorge das Sicherheitsgefühl der Patientinnen steigt – und ob sich langfristig neue personalisierte Nachsorgestandards etablieren lassen.
Da es sich bei der SURVIVE-Studie nicht um eine medikamentöse Therapie handelt, sondern um eine Nachsorgestudie mit Blutabnahmen, sind keine klassischen Nebenwirkungen durch Medikamente zu erwarten.
Mögliche Belastungen:Brustkrebs-Nachsorge verfolgt das Ziel, ein mögliches Wiederauftreten der Erkrankung (ein sogenanntes Rezidiv oder eine Metastasierung) möglichst früh zu erkennen – um rechtzeitig eingreifen zu können. Bisher orientiert sich die Nachsorge dabei vor allem an klinischen Untersuchungen, Laborwerten und bildgebenden Verfahren, die bei Symptomen oder auffälligen Befunden zum Einsatz kommen. Doch was, wenn ein Rückfall molekular – also auf Zellebene – bereits erkennbar ist, bevor erste Symptome auftreten? Genau hier setzt die SURVIVE-Studie an.
Moderne Methoden der Liquid Biopsy erlauben es heute, im Blut nach Spuren von Tumorzellen zu suchen – lange bevor sie durch bildgebende Verfahren sichtbar werden.
Moderne Methoden der Liquid Biopsy erlauben es heute, im Blut nach Spuren von Tumorzellen zu suchen – lange bevor sie durch bildgebende Verfahren sichtbar werden. Zwei wichtige Marker dabei sind:
Diese Marker gelten als Frühwarnzeichen für ein mögliches Wiederauftreten der Erkrankung.
Die große Frage lautet: Hilft es Patientinnen, wenn ein Rückfall durch diese Tests früher erkannt wird? Und lässt sich dadurch die Therapie schneller einleiten – und damit vielleicht das Langzeitüberleben verbessern?
Die SURVIVE-Studie will genau das klären – wissenschaftlich fundiert, in einer großen randomisierten Studie an mehreren Brustzentren in Deutschland. Sie prüft unter anderem:
Zudem sollen die Ergebnisse helfen, künftig zu entscheiden, wann und für wen der Einsatz solcher Bluttests in der Nachsorge sinnvoll ist – als Baustein einer individualisierten, modernen Betreuung nach Brustkrebs.
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
Universitätsklinikum Ulm
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Natürlich bringt die Teilnahme an der SURVIVE-Studie auch einige Herausforderungen mit sich, über die Sie gut informiert sein sollten.
Beide gelten als molekulare Frühwarnzeichen, noch bevor Symptome auftreten oder bildgebende Verfahren etwas zeigen.
Für die Anmeldung oder bei weiteren Fragen zur Teilnahme und zur Studie wenden Sie sich bitte an Frau Forca Mehmeti (Studienkoordinatorin) oder Frau Dr. Sophia Huesmann (Studienleitung) von der Universitätsfrauenklinik Ulm.
Sie erreichen sie per E-Mail unter survive.studie@uniklinik-ulm.de oder telefonisch unter 0731 500 58536.
Wir verwenden Cookies, um Ihnen Dienste auf unserer Website anzubieten, Inhalte und Werbung zu personalisieren, um Funktionen für soziale Medien bereitzustellen und um den Zugriff auf unsere Website zu analysieren. In bestimmten Fällen werden dabei Informationen unseren Partnern für soziale Medien, Werbung und Analysen zur Verfügung gestellt. Unsere Partner können diese Informationen mit anderen Daten kombinieren, die Sie ihnen zur Verfügung gestellt haben oder die sie während Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Mit ihrer Auswahl willigen Sie in den von Ihnen ausgewählten Diensten ein. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit gemäß Art. 7 GDPR widerrufen. Weitere Informationen und Möglichkeiten finden Sie in unserer Datenschutzrichtlinie und in unserer Cookie-Richtlinie.