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Nach der Diagnose stellen sich viele Fragen, auch für die Angehörigen. Wir geben Ihnen Ratschläge, wie Sie eine krebskranke Partnerin oder Freundin unterstützen, ohne sie zu überlasten, und wie Sie vor allem auch Kindern die Diagnose auf Augenhöhe beibringen können.
12.04.2023
Diagnose Brustkrebs: Vieles wird sich ändern. Ein Arztbesuch bringt die schlimme Gewissheit: Diagnose Brustkrebs. Lebt man in einer Partnerschaft, ändert sich das Leben nicht nur für einen selbst von jetzt auf gleich, sondern auch für den Partner. Gemeinsame Ziele, Wünsche und Vorstellungen, wie das zukünftige Leben ablaufen soll, müssen erstmal hinten angestellt werden. In den Vordergrund treten der Umgang mit der Krankheit, Ängste, Therapien oder Operationen.
Das Wissen um diese Zukunftsaussichten kann es betroffenen Frauen schwer machen, nach der Diagnosestellung dem Partner gegenüber mit dieser lebensverändernden Info „rauszurücken“. Doch auch dann, wenn Sie Angst vor der Verkündung haben: Denken Sie daran, dass es Ihnen wahnsinnig viel Druck nehmen kann, wenn vertraute Personen von Ihrem Schicksal wissen!
Das richtige Umfeld schaffen: Schaffen Sie deshalb am besten ein geeignetes Umfeld, in dem Sie sich beide wohlfühlen, um Ihrem Partner die Diagnose mitzuteilen. Achten Sie darauf, dass keine störenden Hintergrundgeräusche oder andere Ablenkungen Ihr Gespräch unterbrechen. Seien Sie ehrlich mit sich selbst und Ihrem Partner und enthalten Sie ihm keine Informationen vor, die Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen zum Stand der Dinge und zum weiteren Therapieverlauf gegeben hat. Ist die Nachricht raus, geben Sie Ihrem Partner Zeit, diese zu verarbeiten, und akzeptieren Sie dessen Emotionen. Jeder Mensch reagiert anders auf einen Schicksalsschlag, der einen geliebten Menschen trifft – das kann von Trauer und Sprachlosigkeit bis hin zu Wut oder Aggressionen reichen. Wenn Sie beide ein wenig Zeit hatten, sich an die neue Situation zu gewöhnen, können Sie gemeinsam darüber sprechen, wie Ihr Partner Sie von jetzt an im Alltag am besten unterstützen kann.
Kinder merken die Veränderung: Kinder haben sehr feine Antennen und spüren schnell, wenn sich bei den Eltern etwas verändert. Ihnen die Krebsdiagnose vorzuenthalten, um sie zu schützen, ist deshalb der falsche Weg, denn dann besteht die Gefahr, dass die Kinder die Veränderungen in Stimmung und Reaktion der Eltern auf sich beziehen.
Versuchen Sie deshalb, Ihre Kinder so früh wie möglich über Ihre Erkrankung aufzuklären und einzubeziehen. Das sollte so anschaulich wie möglich mit altersgerechten Erklärungen erfolgen. Beschreiben Sie auch ganz detailliert, worauf sich die Kinder in Zukunft einstellen müssen, zum Beispiel: „Mama wird nach der Behandlung müde und schlapp sein, die Ärzte tun aber alles dafür, dass es mir schnell wieder besser geht.“
Binden Sie Ihre Kinder auch in kleine Alltagsaufgaben mit ein. Zum Beispiel können Sie sie bitten, den Tisch zu decken, kleine Einkäufe zu erledigen oder die Wäsche aufzuhängen – erfahrungsgemäß fühlen sich Kinder der Situation weniger hilflos ausgeliefert, wenn sie ihre Eltern unterstützen können.
Kinder machen sich Sorgen: Vergessen Sie dabei aber nicht, auf die Gefühle Ihrer Kinder zu achten und nehmen Sie sich genug Zeit, mit Ihnen über Ihre Ängste und Sorgen zu sprechen und aufkommende Fragen zu beantworten. Sollte sich dennoch im Verhalten der Kinder etwas ändern (zum Beispiel nachlassende Schulleistungen, zunehmende Traurigkeit und Ängste oder der Rückzug von Freunden), zögern Sie nicht, sich Hilfe bei einem Arzt oder Therapeuten zu holen.
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