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Ist die Erkrankung ausgesprochen, fühlen sich nicht nur die Partner von Patientinnen, sondern auch deren Kinder oft hilflos und der Situation machtlos ausgeliefert. Wir helfen Ihnen beim Gedanken sortieren und erklären, wie Sie Ihre Partnerin, Mutter oder Schwester jetzt am besten unterstützen können.
12.03.2023
Auch für Sie als Partner kommt die Diagnose Krebs aus heiterem Himmel und reißt Ihnen vermutlich im ersten Moment den Boden unter den Füßen weg. Ein normaler Alltag als Paar, so wie man ihn kennt, wird zumindest in der Anfangszeit nicht mehr möglich sein. Doch wie können Sie Ihre Frau/Freundin jetzt unterstützen?
Aufgaben im Alltag übernehmen: Auch Kinder stellt die Krebsdiagnose ihrer Mutter vor große Veränderungen. Sind die Kinder bereits älter, können sie schon mehr Aufgaben und Pflichten im Haushalt übernehmen, um ihre Mutter zu unterstützen. Viele nehmen diese neuen Aufgaben klaglos an, anderen fällt es schwerer, plötzlich mehr Verantwortung zu übernehmen.
Um die Motivation aufrecht zu halten, kann es helfen, einen begrenzten Zeitrahmen festzulegen, in dem bestimmte Aufgaben täglich oder wöchentlich übernommen werden. Zum Beispiel „eine halbe Stunde pro Tag“ oder „drei Tage die Woche“. Erfahrungsgemäß tut es den Kindern gut, ihren Eltern zur Hand zu gehen, da sie sich so der Situation weniger hilflos ausgesetzt fühlen und durch die neue Verantwortung gestärkt werden und sich weniger außen vor fühlen.
Dabei sollte das Kind selbst aber auf keinen Fall überfordert werden und zu kurz kommen! Für Hobbys oder Treffen mit Freunden muss auf jeden Fall ausreichend Zeit bleiben. Ansonsten rutschen die Kinder schnell in die Rolle eines kleinen Erwachsenen mit viel zu viel Verantwortung, was zu Überforderung und Frust führen kann.
„Einfach da sein“: Sind die Kinder bereits erwachsen, können sie ihrer Mutter Unterstützung in Form von Besorgungen, Behördengängen oder Fahrten zum Arzt anbieten, im Haushalt helfen oder für sie kochen. Auch hilft es, einfach „da“ zu sein, um der eigenen Mutter nicht das Gefühl zu geben, mit ihren Sorgen und Ängsten allein zu sein. Regelmäßig kleine Ausflüge helfen dabei, ein paar unbeschwerte Stunden zu erleben, bei denen das Thema Krebs hintenan steht.
Ratschläge helfen nicht immer: Erfahren Angehörige von der Krebsdiagnose eines geliebten Menschen, ist die Bestürzung groß. Fassungslosigkeit und Angst machen sich breit, gepaart mit der Unwissenheit über die Krankheit und Hilflosigkeit. Aus Unsicherheit preschen Angehörige oft mit gut gemeinten Ratschlägen vor, die die Patientin allerdings überfordern können. Wer sich bereits durch die Therapie fremdbestimmt fühlt, kann solche Ratschläge schnell als Bevormundung aufnehmen und sich bedrängt fühlen. Auch Mitleid führt oft dazu, dass sich die Betroffenen zurückziehen, weil sie nicht wollen, dass Familie oder Freunde leiden.
Versuchen Sie deshalb als Angehöriger lieber, konstruktiv zu reagieren und sprechen Sie ganz offen mit der Betroffenen:
So geben Sie der Patientin das Gefühl, mit ihren Ängsten, Sorgen und Problemen nicht allein zu sein, ohne sie aber zu bevormunden.
Krebspatientinnen wollen am liebsten wie „normale“ Menschen behandelt werden. Den wenigsten hilft es, wenn die Krankheit dauerhaft präsent ist.
Der Krankheit nicht zu viel Raum geben: Verbringen Sie deshalb gemeinsame Zeit, um einfach „da“ zu sein – ohne dass das Thema Krebs immer präsent ist. Allein das kann sowohl den Betroffenen als auch den Angehörigen sehr viel Kraft geben, auch ohne viele Worte.
Vergessen Sie als Angehöriger aber bitte auch nicht sich selbst! Belastet die Krankheit auch Sie zunehmend, scheuen Sie sich nicht, mit Freunden zu reden, Beratungsangebote anzunehmen oder sich Hilfe bei Therapeuten zu holen.
Schaffen Sie sich außerdem einen Ausgleich und beschäftigen Sie sich mit schönen Dingen, die Ihnen gut tun und bei denen Sie Kraft tanken – Sie dürfen ohne schlechtes Gewissen Spaß haben, auch wenn es sich im ersten Moment vielleicht komisch anfühlt, dass es Ihnen gut geht, während ein Familienmitglied oder eine Freundin schwer erkrankt ist.
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