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Die Diagnose Brustkrebs wird wohl von allen Patientinnen, begründet oder nicht, als schwere und lebensbedrohliche Situation empfunden. Sie löst tiefe Gefühle wie Angst und Hilflosigkeit aus. Hinzu kommen dann häufig noch Nervosität und Unruhe, Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Erschöpfungszustände (Fatigue) und körperliche Anspannung während und nach der Therapie. All dies verschlechtert die Lebensqualität.
21.03.2023
Hier können Ihnen Entspannungsverfahren und Techniken helfen, die zu einer positiven Einstellung, Selbstwirksamkeit und somit zu einer besseren Lebensqualität beitragen.
Dabei ist es wichtig zu betonen, dass nach dem heutigen Stand der Forschung die Psyche das Wohlbefinden, aber nicht die Heilungschancen beeinflusst. Alle hier besprochenen Methoden und Techniken können also zur Verbesserung Ihrer Lebensqualität und mentalen Gesundheit als unterstützende Therapie ergänzend zu Standard‐Krebsbehandlungen angewendet werden. Dabei können die unterschiedlichen Verfahren folgende positive Effekte haben:
Die Meditation fördert die innere Ruhe und Konzentration und eine Erweiterung des Bewusstseins. Durch Meditation soll ein Zustand tiefer innerer Ruhe erreicht werden. Man soll ganz „im Hier und Jetzt“ sein. Bei Brustkrebspatientinnen, die unter Unruhe, Schlaflosigkeit und Erschöpfung leiden, kann die regelmäßige Meditation sehr hilfreich sein.
Bei MBSR (Mindfulness based stress reduction), einem Achtsamkeitstraining, lernt man, „Achtsamkeit von einem Moment zum anderen“ zu entwickeln. Dabei geht es um eine bessere, achtsamere Wahrnehmung im Alltag: Was genau höre ich, was sehe ich, was rieche ich, was schmecke ich, … was fühle ich? Beim MBSR-Achtsamkeitstraining werden Yoga-Techniken, Elemente der buddhistischen Psychologie, der Meditation und der Körperwahrnehmung angewendet.
Für Brustkrebspatientinnen konnte gezeigt werden, dass ein Achtsamkeitstraining nachhaltig Depressionen nach der Erkrankung verbessern kann, Angst lindert, die Schlafqualität verbessert, Hitzewallungen (hot flushes) verringert und Erschöpfung (Fatigue) verbessert.
Entspannungsverfahren (wie Yoga, Progressive Muskelentspannung nach Edmund Jacobsen, Autogenes Training, Visualisierungsübungen etc.) können Ihnen dabei helfen,
Auch bei körperlichen Beschwerden und Schlaflosigkeit sind positive Effekte durch Entspannungstechniken beschrieben. Und während der Chemotherapie können sie gegen Nebenwirkungen wie Übelkeit, Angst, Erschöpfung (Fatigue) und Konzentrationsstörungen helfen.
Die Entspannungsverfahren wirken auf das Nervensystem und aktivieren den so genannten Parasympathikus, also den Ruhenerv, während der Sympathikus, der die Aktivierung von Organen bewirkt, gehemmt wird.
Yoga kann Ihnen helfen, Ihre innere Balance zu finden, Stress und Ängste abzubauen und sich auf das „Hier und Jetzt“ zu konzentrieren. Dabei gibt es sehr verschiedene Yogastile, die von bewegt-dynamisch bis hin zu einer eher sanfteren, meditativen Form reichen.
Neben den positiven Auswirkungen auf die mentale Gesundheit kräftigen Yogaübungen den Körper, unterstützen durch Dehnung und Lockerung von Bindegewebe und Muskulatur die Beweglichkeit und bauen Verspannungen ab.
Bei Brustkrebspatientinnen verbessert Yoga nachweislich die Lebensqualität, verringert Schlafstörungen und Erschöpfung (Fatigue). Auch bei Depressionen, Angst und Müdigkeit bei oder nach einer Brustkrebserkrankung konnte gezeigt werden, dass Yoga sehr hilfreich ist. Darüber hinaus unterstützt Yoga den Lymphabfluss und kann so Lymphödemen nach der Entfernung von Achsellymphknoten vorbeugen oder diese lindern. Auch bei Verhärtungen oder Vernarbungen von Geweben nach einer Strahlentherapie kann Yoga hilfreich sein.
Achtung: Bitte besprechen Sie mit Ihren behandelnden Ärzten, ob irgendwelche Einschränkungen (z.B. Knochenmetastasen) gegen bestimmte Yogaübungen sprechen.
Die Progressive Muskelrelaxation (Progressive Muskelrelaxation nach Edmund Jacobsen) ist ein Entspannungsverfahren, bei dem nacheinander einzelne wichtige Muskelgruppen im Körper zunächst angespannt werden, die Spannung für einige Sekunden gehalten wird und dann die Körperpartien wieder entspannt werden. So kann man muskuläre Verspannungen im Körper lösen, also Entspannung erreichen. Dies begünstigt eine innere Ruhe und Wohlbefinden.
Achtung: Bitte besprechen Sie mit Ihren behandelnden Ärzten, ob irgendwelche Einschränkungen (z.B. Knochenmetastasen, Schmerzen) gegen bestimmte Übungen sprechen. Progressive Muskelrelaxation ist auch Teil unseres Online-Kurses PINK! Leben.
Das Autogene Training nutzt unsere Fähigkeit, uns Körperempfindungen und Gefühle so deutlich vorzustellen, dass unser Körper darauf reagiert (Autosuggestion). Es werden autosuggestive Sätze (z.B. „Mein ganzer Körper ist schwer.“) zur Wahrnehmung und Entspannung verschiedener Körperbereiche erlernt. Die Übungen bestehen aus verschiedenen, aufeinander folgenden Stufen. Man versucht jeweils die autosuggestiven Sätze zu fühlen und wiederholt diese mehrmals, bevor man zur nächsten Stufe übergeht. Beispiele für autosuggestive Sätze sind:
Daraus kann eine innere Ruhe und Gelassenheit entstehen. Einige Krebspatienten vertragen mit Hilfe des Autogenen Trainings die Chemotherapie besser, haben weniger Angst und sogar Schmerzen können gelindert werden.
Achtung: Bitte besprechen Sie mit Ihren behandelnden Ärzten, ob irgendwelche Einschränkungen (z.B. Herzerkrankungen) gegen bestimmte Übungen sprechen.
Visualisierungsübungen oder Imaginationstechniken können Ihnen helfen, sich durch die Vorstellung angenehmer Bilder, Gerüche, Geräusche, Geschmackswahrnehmungen, die positive Gefühle in Ihnen wecken, zu entspannen. Sie erlernen, sich gedanklich an einen bestimmten schönen Ort (z.B. den letzten Urlaub) zu versetzen und mit Ihrer Vorstellungskraft möglichst viele Sinne anzusprechen. So sehen Sie den Strand und das funkelnde Meer vor sich, hören das Wellenrauschen, riechen das Salz in der Luft und schmecken das köstliche Abendessen im italienischen Restaurant. Dadurch kommen Sie zur Ruhe und tanken Kraft.
Neben dem Einsatz dieser Methode als Entspannungsübung können aber auch Bewältigungsstrategien erlernt und in der tatsächlich belastenden Situation abgerufen werden. Zum Beispiel können sich Krebspatientinnen vorstellen, dass die Chemotherapie (oder die Antikörper-, die Immun- oder die Antihormontherapie, die Strahlentherapie …) den Tumor schrumpfen lässt. Dies hilft einigen Patienten, die Chemotherapie positiver zu empfinden und besser zu vertragen.
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