Medikamente bei Brustkrebs

Diese alphabetisch geordnete Übersicht über die verschiedenen gebräuchlichen Brustkrebs-Medikamente dient Ihnen als Nachschlagewerk, wenn Sie etwas mehr über die Medikamente und deren Wirkweise erfahren wollen. Zusätzlich hat Prof. Dr. Pia Wülfing Ihnen zu den Brustkrebs-Medikamenten weitere allgemeine Informationen zur Indikation, Verabreichung, Dosierung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen zusammengestellt. 

Das Medikamentenglossar erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Vorab erklären wir Ihnen hier noch unsere verwendeten Kategorien:

Indikation: Hier erfahren Sie, für welche Brustkrebsform(en) das Medikament von der Arzneimittelbehörde zugelassen ist.

Verabreichung: In dieser Kategorie erhalten Sie Informationen über die Darreichungsform des Medikaments: z.B. als Infusion über die Vene, als Spritze in den Muskel (intramuskulär, i.m.) oder unter die Haut (subkutan, s.c.), als Tablette oder Kapsel (oral).

Dosierung: Diese Rubrik informiert Sie über die gängigen Dosierungsempfehlungen für das Medikament.

Nebenwirkungen: Hier können Sie die häufigsten Nebenwirkungen des Medikaments nachlesen.

Wechselwirkungen:  Erfahren Sie hier, welche Auswirkungen die gleichzeitige Anwendung anderer Medikamente oder Substanzen haben kann.

Medikamente

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Es gibt 2 Namen in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben S beginnen.
Sacituzumab Govitecan (Handelsname: Trodelvy)
Sacituzumab Govitecan zählt zu den zielgerichteten Therapien und ist eine Kombination aus einem Antikörper gegen Trop-2 und einem stark wirksamen Topoisomerase-I-Hemmer (SN-38). Trop-2 findet sich häufig an der Oberfläche der Tumorzellen beim triple-negativen Brustkrebs. Bei diesem Medikament wird der eigentliche Wirkstoff, das SN-38, an einen Antikörper gegen Trop-2 gekoppelt. Der Antikörper dockt über Trop-2 an die Zellen an. So wird das SN-38, das durch die Verhinderung der Reparatur von Zellschäden zum Zelltod führt, gezielt in die Tumorzellen hineintransportiert - wie bei einem Trojanischen Pferd.
Indikation: zur Behandlung eines nicht operablen oder metastasierten triple-negativen Mammakarzinoms (TNBC) bei Patienten, die zuvor zwei oder mehr systemische (medikamentöse) Therapien erhalten haben; darunter mindestens eine für die fortgeschrittene Erkrankung.
Verabreichung: Sacituzumab Govitecan wird als Infusion verabreicht. Gezählt wird in einem 21-Tage-Zyklus, die Infusionen erfolgen jeweils am Tag 1 und 8. Die erste Infusion erfolgt über 3h, die nachfolgenden Infusionen über 1-2h, wenn die vorherigen Infusionen vertragen wurden. Es wird eine vorbeugende Behandlung mit Medikamenten gegen Übelkeit (5-HT3-Rezeptor-Antagonisten oder NK-1-Rezeptor- Antagonisten sowie einer Allergischen Reaktion vorbeugende Medikamente (z.B. Kortison) empfohlen.
Dosierung: Die Dosierung wird anhand des Körpergewichts berechnet: 10 mg/kg (pro Infusion). Bei zu starken Nebenwirkungen kann die Dosis zur Beherrschung der Nebenwirkungen reduziert werden.
Nebenwirkungen: u.a. Überempfindlichkeitsreaktionen, Veränderungen des Blutbildes (Neutropenie, Anämie), Übelkeit, Durchfall
Wechselwirkungen: nicht bekannt; a.e. sind Wechselwirkungen mit UGT1A1-Inhibitoren (z. B. Propofol, Ketoconazol, EGFR-Tyrosinkinase-Inhibitoren) bzw. UGT1A1-Induktoren (z. B. Carbamazepin, Phenytoin, Rifampicin, Ritonavir, Tipranavir) zu erwarten, SG sollte in diesen Fällen mit Vorsicht angewendet werden.
Small Molecules
Medikamente, die als „Small Molecules“ bezeichnet werden, sind im Vergleich zu anderen Substanzen (wie zum Beispiel Antikörpern) sehr klein. Aufgrund ihrer geringen Größe können sie direkt in die Zelle eindringen und dort den inneren Teil der Rezeptoren, die Tyrosinkinasen, hemmen. Sie stören also die Übertragung der Wachstums- und Teilungssignale in der Zelle; die Zelle kann sich nicht teilen. Beispiele bei Brustkrebs: Lapatinib, Neratinib

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